Da mein Bruder gerade blogfaul ist, hat er mich (seine kleine Schwester) damit beauftragt, seinen heutigen Bloggpost zu schreiben.
Nun. Wir sind von Page aufgebrochen und sind nach Cortez gefahren. Eine kleine Stadt vor den Toren des Mesa Verde Nationalparks. Unser Weg führte dabei durch das Monument Valley, dessen freistehende rundliche Felsen wir aus alten Westernfilmen oder Luky Luke Comics kennen. (Siehe Fotoalbum Monument Vally / Mesa Verde NP). Dabei haben wir noch einen Abstecher nach "4 Corners" gemacht. Der einzige Ort in den USA wo vier Staaten aufeinandertreffen. Natürlich haben wir da noch ein paar Poser-Fotos gemacht und vegesst Chuck Norris: Oli und ich sind in drei Sekunden durch vier verschiedene Staaten gerannt ;).
Die Strecke die wir fuhren, liegt grösstenteils im Navajo-Indianerreservat (Navajo Nation). An allen "Scenic View"- Punkten gab es Stände, wo Navajofrauen ihren Schmuck feil boten. In einem grösseren Verkaufscenter für Indianerhandarbeit hat unser Dad das Gespräch mit einer der Verkäuferinnen angefangen. Das war sehr interessant. Wir haben einiges gelernt, zum Besipiel dass bei den Navajos, wenn ein Mädchen heiratet, der Mann zu den Eltern der Frau zieht. Meistens in ein kleines Häuschen neben dem der Eltern. Der Mann steht dann unter der Fuchtel seiner Schwiegermutter. Scheinbar gibt es immer wieder Probleme, wenn sich Nichtindianer einheiraten, weil sie sich nicht gerne von der Schwiegermutter herumkommandieren lassen. Ausserdem haben wir erfahren, das die Reservate zwar selbst verwaltet werden durch eine eigene demokratisch gewählte Indianerregierung, das Land aber nicht den Indianern gehört. Das heisst der Staat Amerika könnte jederzeit die Reservate aufheben. Im zweiten Weltkrieg hatten die Navajos einen grossen Anteil an der Geheimhaltung. Sie übermittelten geheime Daten in ihrer Sprache welche von den Japanern und Deutschen unmöglich zu entschlüsseln war.
Heute waren wir dann im Nationalpark Mesa Verde. Dies ist eine Gegend in dem mehrere grosse Pueblodörfer innerhalb von grossen Felsnischen gebaut wurden. Diese wurden lange Zeit bewohnt, aber im 13 Jahrhundert wurden die Stätten verlassen. Warum genau die ca. 5000 Menschen diese Gegend verliessen ist nicht restlos geklärt. Wir haben dort drei geführte Touren gemacht in verschiedene Ruinen und jeder Ranger hatet so seine eigene Theorie, was die Gründe für den Wegzug betrifft. Die Touren waren sehr interessant und hatten auch ein bisschen Abenteuercharakter. Man musste über viele Leitern und Stufen klettern und sogar durch einen winzigen vier Meter langen Korridor kriechen.
Die erste Tour hatten wir bei einem Ranger, der selbst Halbnavajo ist. Er war der interessanteste von allen... Er hat uns auf erfrischende Art klar gemacht, dass vieles was wir über dieses Volk dachten auf eigenen Idealvorstellungen und politischen Einstellungen beruht. Und dass vieles was man in den letzen 20 Jahren in Mesa Verde erzählt hat, sich inzwischen als völliger Unsinn heraus gestellt hat.
Jedenfalls war es ein sehr intersannter Tag an dem wir viel über die Kultur der Puebloindianer gelernt haben und auch einiges über die Geologie und Botanik in dieser Gegend.
Es gibt ein neues Fotoalbum: Monument Vally / Mesa Verde NP
Oli erholt sich hoffentlich von seiner Schreibfaulheit, sonst könnte es passieren, dass ihr noch mehr von mir hören werdet ;).
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